Unsere Vereinsgeschichte

erzählt von Sissy Andrejs

Die Voltigiergruppe URV St. Stephan Süßenbrunn ist die älteste, heute noch aktive Voltigiergruppe Österreichs.

Begonnen hat alles beim Wiener Stadthallenturnier im November 1972. Schuld daran war - wie immer – mein Sohn Stephan. Er war nämlich unterwegs – und ich longierte schon seit zwei Monaten mein Pferd. Ich unterrichtete damals seit drei Jahren Jugendliche im Reiten und hatte da etwas von Voltigieren gehört – eine Kombination von Kindern und Pferd and der Longe. Nur wie es funktionieren könnte, hatten wir keine Ahnung, nicht einmal eine klare Vorstellung davon, wie es aussieht.

Das sahen wir dann in der Wiener Stadthalle – meisterlich präsentiert von der Voltigiergruppe Stuttgart mit Paul Lorenz und dem legendären „Milky Way“.

Einige von meinen jungen Reitschülern, die mir so irgendwie geeignet vorkamen, auf einem Pferd nicht nur zu sitzen, sondern auch zu turnen, waren mit mir gekommen. Und sie finden Feuer. Und nicht nur wir, sondern auch unser Obmann fing Feuer: KR Rudolf Haas ermunterte unsere Absichten, sicherte uns Unterstützung zu, organisierte die ersten Lehrwartekurse in Österreich und veranlasste die ersten Turniere.

Zunächst aber erstanden wir ein Buch: „Voltigieren leicht gemacht“ von Ursula Bruhns, in dem die Pflichtübungen beschrieben werden und einige – heute leichte – Kürübungen abgebildet waren. Damit in der Hand schnappten wir das Pferd und es ging los.

Das erste Voltigierpferd unserer Gruppe hieß Kadett und war eigentlich mein erfolgreiches Dressur- und Springpferd. Anfangs noch mit Sattel statt Gurt machten wir unsere ersten Voltigiererfahrungen. Schließlich – im Jänner 1973 – erhielten wir den ersten, äußerst einfachen Gurt und es konnte so richtig losgehen. Zu dieser Zeit voltigierten bereits 10 Kinder in der jungen Gruppe, sprangen im Galopp auf und „beherrschten“ in Grobform die Pflichtübungen.

 

Seitdem ist viel Zeit vergangen, in der wir zahlreiche Landesmeister- und Staatsmeistertitel erringen konnten. Auch die erfolgreiche Teilnahme an internationalen Turnieren und Europameisterschaften sei hier erwähnt. Doch unsere Voltigiergruppe durfte nicht nur viele Höhen erleben. Auch mit den Tiefen hatten wir zu kämpfen, doch diese ließen uns allesamt nur stärker werden und uns zu dem familiären Verein zusammenwachsen der wir heute sind.

 

Eines – liebe Voltigierer - dürft Ihr beim Voltigieren nie vergessen: Unseren Pferden gebührt unser Dank und unsere Liebe – denn schließlich haben sie sich nicht zum Voltigieren angemeldet. Nur mit ihnen können wir auch in Zukunft zu Hause und auf Turnieren die Freude und auch die Erfolge haben, die wir uns vom Voltigiersport erwarten.